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„Liebe dich zuerst“ – das klingt so einfach. „Erst wenn du dich selbst liebst, kannst du andere lieben.“ Doch in der Realität ist das oft gar nicht so leicht umzusetzen, denn von klein auf hören wir Sätze wie „Eigenlob stinkt“…

Selbstbewusst aufzutreten, ohne als Angeber zu gelten, ist nicht einfach. Du sollst deine Stärken im Bewerbungsgespräch hervorheben können, ohne dabei arrogant zu wirken. Bei der Partnersuche sollst du selbstsicher auftreten, aber niemals prahlen. Es ist ein schmaler Grat, der aber lustigerweise nicht von uns, sondern von der Wahrnehmung anderer abhängig ist. Wenn mir jemand von seinen Stärken erzählt, finde ich das inspirierend. Andere empfinden es als Prahlerei. Warum haben wir diese unterschiedlichen Reaktionen? Welche Glaubenssätze haben wir als Kinder in unserem Unterbewusstsein verankert, die unsere Wahrnehmung prägen?

Natürlich gibt es Menschen, die wirklich angeben. Vielleicht zähle ich manchmal auch dazu – das habe ich zumindest schon oft gehört. Aber genauso oft höre ich, dass Leute es bewundern, dass ich meine Fähigkeiten kenne und sie gezielt einsetze. Ja, ich weiß, was ich kann. Und ich weiß, was ich nicht kann. 🙂 Beides erzähle ich meinem Umfeld. Doch Letzteres fällt uns allen leichter. Wenn man Menschen nach ihren Stärken fragt, stottern sie oft. Aber bei Schwächen haben sie sofort eine klare Liste parat. 🙂 Schwächen sind leichter zu akzeptieren, weil sie anderen das Gefühl geben, nicht allein zu sein. Oder dein Gegenüber fühlt sich sogar besser. 🙂

Und hier kommt der wichtigste Punkt: Höre auf zu meckern über Sachen, die du nicht kannst. Lerne es oder akzeptiere es. Viele Menschen frustrieren sich, indem sie immer wieder versuchen, etwas zu meistern, das ihnen nicht liegt. Das verdient meinen größten Respekt, doch wir müssen nicht alles können. Vielleicht ist Spezialisierung sogar der Schlüssel zum Erfolg? Ich wollte früher unbedingt in allem der Beste sein. Mittlerweile lache ich über meine Fehler und Unfähigkeiten und lasse sie einfach hinter mir. Lieber konzentriere ich mich auf meine Stärken und baue sie aus. So kann ich mit Stolz sagen: „Das kann ich wirklich gut!“ Ist das Angeben? Oder ist es einfach nur Selbstliebe, mit allen Ecken und Kanten?

Ich wünschte, jeder könnte das fühlen, was ich täglich fühle: Zufriedenheit mit sich selbst und Liebe zu sich selbst. Diese Liebe verleiht dir Flügel – nicht Red Bull.